Mehr Boden für das Gemeinwohl!

„Schwerter Erklärung“ der Stiftung trias fordert Bodenfonds, Erbbaurecht, Konzeptvergabe und mehr Boden für Projekte der Zivilgesellschaft gegen Spekulation und Marktversagen

Die Preise für Grund und Boden boomen. Mit zahlreichen Konsequenzen für die Bürger: Leerstand und Verfall in schrumpfenden Regionen und der Kampf um jeden Quadratmeter in den Metropolen gefährden den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Bezahlbarer Wohnraum wird knapp und auch die Bundesregierung sieht in ihrem neuen Stadtentwicklungsbericht die Baulandpolitik als „zentrales Handlungsfeld“.

Das neu gegründete Netzwerk Immovielien unterstützt die Schwerter Erklärung der Stiftung trias. Die 31 Erstunterzeichnenden begegnen mit der Schwerter Erklärung den drängenden Herausforderungen des Bodenmarkts und richten ihre Forderungen vor allem an die Politik.

Als Gegenentwurf zu Spekulation und Marktversagen fordern sie etwa die Einrichtung von Bodenfonds für gemeinwohlorientierte Nutzungen sowie die Vergabe von kommunalem Bodeneigentum im Erbbaurecht und über Konzeptverfahren. Durch eine aktive kommunale Liegenschaftspolitik soll der Zugang zu Boden über Vorkaufsrechte an gemeinwohlorientierte Initiativen ermöglicht werden.

„Der Markt ist oftmals nicht mehr in der Lage, eine gerechte Verteilung des Bodens zu gewährleisten. Wir wollen deshalb das Engagement der Bürger stärken.“, sagt Rolf Novy-Huy, Geschäftsführer der gemeinnützigen Stiftung trias und Partner im Netzwerk Immovielien.

Die Unterzeichner der „Schwerter Erklärung“ gehen mit gutem Beispiel voran und entziehen zusammen insgesamt 10 Millionen Quadratmeter (1.400 Fußballfelder) für gemeinwohlorientierte Projekte der Spekulation des Bodenmarktes.

Das Netzwerk Immovielien stellt sich hinter die Forderungen der „Schwerter Erklärung“: „Die Verbesserung von Rahmenbedingungen bei der kommunalen Bodenvergabe ist eines der Kernanliegen des Netzwerks Immovielien – daher unterstützen wir die Schwerter Erklärung.“, so Stefan Raetz, Bürgermeister der Stadt Rheinbach und Sprecher des Netzwerks Immovielien. Mit Blick auf den Stadtentwicklungsbericht der Bundesregierung sagt Stefan Raetz weiter: „Dieser geht in die richtige Richtung, aber die Theorie muss in der Praxis ankommen. Dafür brauchen wir bessere Rahmenbedingungen auf mehreren Ebenen. Der Markt wird es sonst ohne Rücksicht richten!“

Über die Schwerter Erklärung
Die „Schwerter Erklärung“ wurde im Anschluss an die Schwerter Bodentagung der Stiftung trias (30./31.3.2017) verabschiedet. 31 Vertreter aus Kommunen, Wirtschaft, Hochschulen und zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen haben die Erklärung bislang unterzeichnet – weitere sind herzliche eingeladen. Mehr Informationen zur Stiftung trias und der Bodentagung erhalten Sie hier

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