Ein rundweg positives Fazit zogen die knapp zwanzig Initiativen, Organisationen und Vereine, die sich mit den Aktionswochen Urban Gardening Wuppertal in großer Vielfalt mit zwanzig Veranstaltungen und einer Ausstellung präsentiert hatten. Die Stadtgärtner bilanzierten erfreut, dass alle Veranstaltungen – Vorträge, Filme, Workshops und Märkte – an den insgesamt acht Veranstaltungsorten ein interessiertes Publikum gefunden hatten.
Mit der Ausstellung, die in enger Kooperation mit einer studentischen Arbeitsgruppe unter Leitung von Professor Brigitte Wolf vom Fachbereich Design der Bergischen Universität erarbeitet worden war, traten die in den letzten vier Jahren entstandenen Stadtgärten erstmals gemeinsam an die Öffentlichkeit. Die Professionalität des Auftritts in einem leerstehenden Ladenlokal der Rathausgalerie beeindruckte die zahlreichen Besucher, die zur Vernissage erschienen waren.
Dreh- und Angelpunkt der Aktionswochen war die DiakonieKirche in der Friedrichstraße. Dort fanden sowohl alle Vorbereitungstreffen als auch etwa die Hälfte des Rahmenprogramms statt. Paul-Gerhard Sinn und seine Mitstreiterin Friedhild Cudenec wollen in diesem Jahr den Inselgarten rund um die Kirche weiter aufbauen. Da bot es sich an, die bunte Schar der Stadtgärtner ins Haus zu holen, um sich gegenseitig zu helfen, voneinander zu lernen und sich anzuspornen.
Helmut Leopold von der Bergischen Gartenarche hob positiv hervor, wie sehr das gemeinsame Projekt das Kennenlernen und Zusammenwachsen gefördert habe: „Am Anfang kannte ich fast niemand und jetzt die ganze Runde.“ Daniela Saleth berichtete von der Volxküche im Cafe Stilbruch, wo man mit etwa vierzig Teilnehmern so viel Zuspruch gehabt habe, wie nie zuvor. Der Workshop zu Gründung eines Selbsterntegartens scheint bereits einiges in Bewegung gebracht zu haben. Jonathan Ries konnte berichten, dass die Bauern nun mehrere Grundstücke in die engere Wahl genommen hätten.
Die Stadtgärtner wollen sich dauerhaft gemeinsam unter der Marke Grüne Beete in Wuppertal präsentieren und Schritt für Schritt die ganze Stadt zu ihrem Garten machen. Das Bündnis ist offen für weitere Garteninitiativen. Der „Essbare Arrenberg“ hat bereits Interesse bekundet. Ein weiterer kleiner Stadtgarten wird in diesem Jahr von der Silvio-Gesell-Tagungsstätte an der Stadtgrenze zu Neviges eingerichtet werden. Alle Grüne Beete-Gärten sind offen für weitere Mitstreiter. Der anbrechende Frühling ist eine gute Gelegenheit, persönlich in den Gärten vorbeizuschauen und durch gemeinsames Tun die Stadt zu gestalten und neue Bekanntschaften zu schließen.
Text Dieter Hofmann & Bilder Paul-Gerhard Sinn