Wenn Sie normale Pflanzenerde zur Anzucht benutzen, dann schießen die Keimlinge in die Höhe und die schwachen Wurzeln vermögen die hochgeschossenen Stengel nicht zu halten. Aussaaterde oder Anzuchterde ist im Gegensatz zur normalen Erde ein möglichst nährstoffarmes bzw. nährstoffkontrolliertes, steriles und feinkrümeliges, wasserdurchlässiges Substrat. So müssen die Pflänzchen die Erde kräftig durchwurzeln, um genug Nährstoffe zu bekommen. Die Samen selbst bringen erst einmal genügend Nährstoffe für die erste Keimzeit mit.
Aussaaterde selbst herstellen
- Die Basis ist: Normale Pflanzenerde (Maulwurfshügel) oder (Wurm-)Kompost-Erde durch ein feines Sieb sieben und in einem ausrangierten, feuerfesten Behältnis im Backofen für ungefähr 30 Minuten bei 120° – 180°C erhitzen (oder bei 800 Watt für 10 Minuten in die Mikrowelle). Die Erde wird so sterilisiert und Sporen wie Keime abgetötet.
- TIPP: Wenn sie das Substrat vorher gut durchfeuchten wird es gleichmäßiger heiß. Bei zu trockener Erde mit einem hohem Anteil an organischem Material besteht zudem Brandgefahr! Also am besten, niemals während des Sterilisierens das Haus verlassen!
- Die Mischung kann je nach Pflanzensorte und Nährstoffbedarf variiert werden. Für eine normale Mischung nimmt man zum Beispiel: 1/3 Gartenerde, 1/3 reifen Kompost und 1/3 (Fluss-)Sand.
- Sand enthält keine Nährstoffe und verrottet nicht. Bei Schwachzehrendes Pflanzen wird sein Anteil deshalb erhöht.
- Zum Schluss wird alles gut gesiebt und gemischt.
- Für einen höheren Wassergehalt kann man noch etwas fein gesiebten Lehm oder Tonmineralpulver beigeben.
- Perlite können Sand ersetzen.
Es handelt sich dabei um ein Vulkanmaterial, das extra aufgebläht und mit einem Anteil Kalk versehen wird. - Eventuelle geringe Zugaben von Algenkalk, Hornspänen, Holzkohleasche oder Gesteinsmehl in manchen Rezepten dienen in erster Linie zur Vorbeugung gegen Krankheiten und Pilzbefall.
- Zuletzt alles mit Wasser besprühen und durchmischen, bis ein erdfeuchtes Substrat entstanden ist.
TIPP:
Füllen Sie zuerst die Hälfte ihrer Aussaattöpfe mit normaler Pflanzenerde (am besten gemischt mit 10% Wurmhumus für ein aktives Bodenleben) und geben Sie dann eine starke Schicht Aussaat-Erde darüber. So werden zunächst viele starke Wurzeln gebildet, welche dann in den Nährstoffreichen Boden reinwachsen.
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