Aus dem Protokoll:
In seinem Vortrag beim 29. Forum:Mirke am 16.5.2019 informiert Herr Schellenberg Geschäftsführer der Friedhöfe des Elberfelder Gemeindeverbandes über den Rückgang bei Beerdigungen und der großen Zunahme der Urnenbestattungen, das zur Folge hat, dass für Friedhöfe weniger Flächen benötigt werden. Mit dem Rückgang der Beerdigungen sind dann aber auch reduzierte Einnahmen verbunden. Diese Entwicklung erfordert langfristige Planungen für die bestehenden Friedhöfe, da Änderungen erst nach langen Zeiträumen geschehen können. Die Pachtdauer für eine Grabstätte liegt bei ca. 25 Jahren, danach wird noch eine Frist von 10 Jahren eingehalten bis auf den Flächen andere Nutzungen möglich sind.
Schon heute wird diese Entwicklung an den Friedhöfen deutlich, da zwischen den einzelnen Grabstätten häufig weitere Abstände liegen. So ist der Reformierte Friedhof 57.000 qm groß aber nur 71% der Fläche ist belegt, der Lutherische Friedhof ist 48.000 qm groß und dort ist 56% der Fläche belegt. Trotz der geringeren Einnahmen bestehen steigende Unterhalts- und Sanierungskosten.
So wurden von der Friedhofsverwaltung jetzt Teilflächen der Friedhöfe ermittelt, für die keine weiteren Nutzungsrechte vergeben werden, so dass diese Flächen sehr langfristig einer anderen Nutzung zugeführt werden können.
Diese Flächen können perspektivisch genutzt werden: zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Attraktivierung des Friedhofes für die Besucher*innen und Anwohner*innen, Plätze mit Bänken, verbessere Wegeführung, Kleingärten, Urban Gardening, Erhöhung der Nachhaltigkeit, Kinderspiellätze, Solaranlagen…… Ein offener Prozess der Ideenfindung kann hier angestoßen werden. Die Friedhofsverwaltung ist offen für Anregungen, Engagement sowie Vorschläge zur Finanzierung.
Das Forum:Mirke wird in der nächsten Sitzung das Thema aufgreifen und versuchen, Ideen und Engagement in den Prozess einzubringen. Das nächste Forum:Mirke findet am 8.07.2019 um 19.00 Uhr bei Anadolu e.V. in der Markomannenstraße 5 statt
Angesprochen wurde auch, ob nicht eine Öffnung der Mauer zwischen Katholischem und Reformiertem Friedhof hergestellt werden könnte. Dieses wurde für den westlichen Bereich nahe der Hochstraße in Aussicht gestellt.
In Berlin gibt es schon Urban Gardening auf Friedhöfen:
Friedhöfe öffnen sich für Gartenprojekte – Totenruhe und Bio-Tomaten
Die Prinzessinengärten ziehen auf einen verfallenden Friedhof nach Neukölln um und sind dort Ruhestätte und Gemeinschaftsgarten zugleich.
http://www.taz.de/Friedhoefe-oeffnen-sich-fuer-Gartenprojekte/!5569212/
Urban-Gardening auf Friedhöfen
Gurken auf Gräbern
Auf Berliner Friedhöfen sinkt die Zahl der Gräber. Weil Gartenflächen in der Stadt knapp sind, testet ein evangelischer Friedhof den Anbau von Gemüse per Urban-Gardening: Gärtnern auf dem ‚Gottesacker‘. Auch die Redewendung „Die Radieschen von unten angucken“ bekommt eine neue Bedeutung. Von Sven Kästner
https://www.deutschlandfunk.de/urban-gardening-auf-friedhoefen-gurken-auf-graebern.886.de.html?dram:article_id=448852
Integriertes Friedhofsentwicklungskonzept (IFEK) Friedhöfe Hermannstraße Berlin-Neukölln
https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/weitere-staedtebauliche-planungen/ifek-hermannstrasse_2015.pdf
Auch eine naturnahe Gartengestaltung ist natürlich denkbar und als Teil der Stadtnatur sinnvoll: https://berlin.nabu.de/wir-ueber-uns/bezirksgruppen/mitte-tiergarten-wedding/arbeitsgruppen/agstadtnatur/index.html